4 Legal Tech Trends für 2020

6. Februar, 2020
Verfasserin: Jordan Bryan

Das sind die neuesten Legal Tech Trends, die Recht- und Compliance-Führungskräfte kennen müssen.

Führungskräfte aus den Bereichen Recht und Compliance können heute unzählige Technologielösungen nutzen, die ihnen bei ihren wichtigsten Aufgaben zum Risikomanagement und zur Erleichterung der digitalen Transformation des Unternehmens helfen. Der Technologiemarkt ist reich an Innovationen, wie man in den Bereichen Automatisierung, Analytics, künstliche Intelligenz und anderen aufkommenden Technologien beobachten kann.

„Unternehmen müssen aggressiver in Legal Tech investieren – aber vor allem müssen sie effektiver investieren“, sagt Zack Hutto, Director Advisory bei Gartner. „Andernfalls werden die Rechts- und Compliance-Funktionen die Produktivität und Reaktionsfähigkeit weiter beeinträchtigen.“

Webinar ansehen: Legal Tech Trends, die Sie für 2020 kennen müssen

Trend 1: Der Aufstieg virtueller juristischer Assistenten

Gartner prognostiziert, dass bis 2023 virtuelle juristische Assistenten (virtual legal assistants, VLAs) 25 % der internen Anfragen an Rechtsabteilungen in großen Unternehmen bearbeiten werden, was die operative Kapazität für interne Unternehmensteams erhöht.

Auch Rechtsabteilungen müssen soweit wie möglich automatisieren, um die Effizienz zu verbessern und die Reaktionszeit zu verkürzen. „Der Technologiemarkt ist vollgepackt mit Lösungen, die Belegschaftsangehörige ersetzen, aber diese Tools können nicht automatisch die spezifischen rechtlichen Anforderungen oder Workflows einer bestimmten Organisation erfüllen“, sagt Hutto. „Rechts- und Compliance-Führungskräfte müssen bei der Bewertung von Tech-Lösungen die spezifischen operativen Fähigkeiten berücksichtigen, die sie verbessern möchten.“

„Der effektive Einsatz von VLAs hängt davon ab, ob die Leiter der Rechts- und Compliance-Abteilung des Unternehmens eine aktive Rolle bei der Konfiguration spielen.“

VLAs oder KI-gestützte Chatbots sind in der Lage, das in den kommenden Jahren wachsende Volumen interner Anfragen an die Rechtsabteilungen zu bewältigen, was die Reaktionszeit und den Bedarf an menschlicher Interaktion reduziert. Wenn VLAs nicht antworten können, werden die Fragen an die entsprechende Stelle weitergeleitet und vorläufige Informationen bereitgestellt, die einem Juristen bei der schnellen und angemessenen Beantwortung helfen.

Der effektive Einsatz von VLAs hängt besonders davon ab, ob die Leiter der Rechts- und Compliance-Abteilung des Unternehmens eine aktive Rolle bei der Konfiguration und Erstellung dieser Tools einnehmen, um die spezifischen Bedürfnisse ihres Unternehmens zu decken.

Trend 2: Füllen Sie die Lücke in der Legal Tech-Kompetenz

Gartner prognostiziert, dass bis 2023 etwa 33 % der Rechtsabteilungen von Unternehmen über einen speziellen Technologieexperten für die Rechtsabteilung verfügen werden, um die zunehmende Automatisierung interner Kern-Workflows zu unterstützen.

Es gibt heutzutage eine große Lücke in den Rechtsabteilungen zwischen denen, die über Rechtskenntnisse und Workflows verfügen, und denen, die Technologie verstehen.

Spezielle Experten für Rechtstechnologie – oder Personen, die über gute Kenntnisse zu Rechtsdienstleistungen und Technologien verfügen – werden eine Schlüsselrolle für die Rechtsabteilungen spielen, um deren Leistung zu verbessern. Führungskräfte müssen diese Talente einstellen und entwickeln, um die Lücke zu schließen.

Erfahren Sie mehr: Rechtstechnologie

Trend 3: Verbesserte Koordination des Risikomanagements von Drittanbietern

Gartner prognostiziert, dass die Unternehmensausgaben für Risikomanagement-Technologien von Drittanbietern zur Unterstützung der Due Diligence und des Monitoring bis 2023 um 50 % steigen werden.

Die digitale Geschäftstransformation verstärkt die Risiken durch Drittanbieter. Das Third-Party Risikomanagement (TPRM) ist heute in die Bereiche Legal, Compliance, Datenschutz, Einkauf, Lieferkette, Qualität, Finanzen und IT fragmentiert. Zukünftig muss die Organisation die Eigentümerstruktur für TPRM berücksichtigen und die Konsolidierung des TPRM-Technologie- und Serviceanbietermarktes vorantreiben. Diese Konsolidierung wird es Unternehmen ermöglichen, eine einheitliche Sicht auf ihre Risiken zu erhalten.

Trend 4: Höhere Investitionen in Datenschutztechnologien

Gartner prognostiziert bis 2023 eine Steigerung der Investitionen der internen Rechtsberatung in dedizierte Lösungen zur Bearbeitung von Anfragen von Datenschutzbetroffenen (Subject Rights Requests, SRRs) im Auftrag von Kunden um 150 %.

Strengere Datenschutzbestimmungen wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der EU oder das kalifornische Verbraucherdatenschutzgesetz (Consumer Privacy Act, CCPA) haben zu einer überwältigenden Anzahl von SRRs geführt. „Teams müssen nicht nur innerhalb der vorgegebenen Fristen handeln, sondern auch die Ressourcen bereitstellen, die für zeitaufwändige, manuelle Prozesse erforderlich sind“, sagt Hutto.

Es wird erwartet, dass die Anzahl der SRRs weiter steigt und die aktuellen Prozesse zu lange dauern und zu viele Ressourcen verbrauchen. Laut der neuesten Gartner Security and Risk Umfrage geben Unternehmen durchschnittlich 1.406 USD pro SRR aus. 83 Prozent der Befragten benötigten mindestens eine ganze Arbeitswoche, um auf jede Anfrage zu antworten. Automatisierung ist erforderlich, um die Skalierung der Abteilung zu unterstützen und die Gesetze einzuhalten.